„Ein bitterer Rebell“. So lautet die Überschrift einen Artikels, den kürzlich der geniale wie innovative „Journalist“ Michael Riediger von der ZVW im Remstal über mich und meine neueste CD geschrieben hat. Und ich habe schon lange nicht mehr so heftig gelacht wie über diese Überschrift. Der restliche Artikel ist durch die vielen handwerklichen Fehler und miserablen Recherchen das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt wurde. Aber die Überschrift ist ein Knaller!
Was, bitte schön, ist „ein bitterer Rebell“? Was ein Rebell ist, das weis jeder. Bitter ist eine von fünf Geschmacksrichtungen, die von der Zunge wahrgenommen wird. Das weis eigentlich auch jeder. Um nun rauszufinden wie ein Rebell schmeckt, muss man ihn erst mal ablecken, oder in ihn reinbeißen. Wer macht so was?
CDs nimmt man üblicherweise auch nicht mit der Zunge, sondern mit den Ohren wahr, und deren Inhalt mit dem dahinterliegenden Hirn, sofern vorhanden. Michael Riediger scheint allerdings an CDs zu lutschen, um sie zu hören, wie an einem Schnuller. Ist er ein oral gestörter Großsäugling, der im fortgeschrittenen Erwachsenenalter immer noch alles mit dem Mund wahrnehmen muss?
Vielleicht dachte er auch, wenn da Schmeckenbecher draufsteht, muss die Scheibe auch irgendwie „schmecken“, und möglicherweise schmecken CDs ja auch tatsächlich bitter? Vielleicht aber auch nur meine? Darüber weis Riediger kenntnisreich zu berichten, denn er hat seine Erfahrung gemacht, oder besser, bitter erlutscht.
Ich habe mich köstlich darüber amüsiert.
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